Wer WordPress als Content Management System (CMS) für kommerzielle Zwecke einsetzen will, um damit ein bestimmtes Geschäftsmodell abzubilden, kommt in der Regel an den sogenannten Premium Themes nicht vorbei.
Sei es eine Agentur, die ihre Leistungen und Referenzen darstellen will, eine Reiseseite oder ein Webshop – die WordPress Premium Themes sind immer eine gute Basis für professionelles Design und bringen meist auch eine ganze Palette an Features mit, aus denen sich die unterschiedlichsten Funktionen umsetzen lassen.
Die zentrale Frage, der ich in diesem Artikel nachgehen werde, lautet:
Für welche Geschäftsmodelle eignen sich die WordPress Premium Themes, und wie sind diese auf dem Markt vertreten?
Um einen ungefähren Überblick zu bekommen, habe ich mir das Angebot von Themeforest* angeschaut, dem führenden Marktplatz für Premium Themes.
Die Statistik der WordPress Premium Themes
Auf Themeforest gibt es rund 2.500 unterschiedliche Premium Themes zu kaufen. Folgendes habe ich dort genauer unter die Lupe genommen und statistisch ausgewertet:
- Welche Kategorien von Premium Themes gibt es überhaupt?
- Welche Kategorien sind hinsichtlich des Angebots am stärksten vertreten?
- Wie verteilen sich die unterschiedlichen Kategorien von Premium Themes unter den Top 50 nach Verkäufen?
Dazu folgende Statistik:
Kategorien der WordPress Premium Themes im Einzelnen
Die Kategorien der WordPress Premium Themes orientieren sich bei Themeforest – wie auch bei diversen anderen Theme-Anbietern nach dem jeweiligen Einsatzweck. Drei Kategorien führen dabei das Feld klar an: Creative, Corporate und Blog / Magazine.
Creative Themes
Die Creative-Themes sind hauptsächlich für das Präsentieren von Portfolios, also zum Beispiel Referenzen, und für Fotografie-Seiten konzipiert.
Corporate Themes
Als nächstes kommen die Themes der Kategorie Corporate. Das sind klassische Firmenseiten, die sich für unterschiedlichste Branchen und Funktionen eignen. Denn grundsätzlich ist ein Theme selten an nur eine bestimmte Funktion oder an einen Einsatzbereich gebunden. Je nach Konfiguration, oder je nachdem, welche Plugins Du einsetzt, lassen sich mit den Premium Themes verschiedenste Geschäftsmodelle oder Branchen abbilden.
Blog / Magazine Themes
Dies ist die am drittstärksten vertretene Kategorie. Aus dem ursprünglichen Zweck von WordPress sollte man diese Kategorie eigentlich als die führende vermuten. Dass sie nur den dritten Platz belegt, zeigt die extreme Entwicklung des ehemaligen reinen Blogging-Systems zum vollwertigen Content-Management-System (CMS).
Kategorien spezieller Branchen
Ergänzend bietet Themeforest auch noch ein paar spezielle Branchen-Kategorien, die aber jeweils nur ein paar Dutzend Themes umfassen. Dazu gehören folgende:
Retail Themes: Dazu gehören Designvorlagen für Reiseseiten oder Websites der Themen Beauty und Food.
Technology Themes: Hosting- und Software-Anbieter können sich hier bedienen.
Entertainment Themes: Diese Kategorie steht für Events, Restaurants, Nightlife etc.
Weitere Kategorien außerhalb der klassischen Firmenseiten:
Nonprofit Themes
Hier finden sich recht unterschiedlich gestaltete Vorlagen, wobei vielfach Themes für religiöse Zwecke anzutreffen sind.
Miscellaneous Themes
Tja, Misch-Masch halt.
Mobile Themes
Diese Premium Themes sind auf Smartphones und Tablets ausgelegt. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Kategorie in nächster Zeit in den anderen Kategorien aufgeht, denn viele der für professionelle Zwecke designten Themes bieten standardmäßig schon das sogenannte Responsive Design, das mit verschiedenen Darstellungsformen sowohl auf PCs, als auch auf Smartphones und Tablets ausgelegt ist.
Framework Themes
Hierunter fallen von übergreifenden Theme-Frameworks abgewandelte, sogenannte Child-Themes.
BuddyPress Themes
Mit den BuddyPress Themes kannst Du eigene Social Networks basteln.
EcommerceThemes
Ja, mit WordPresss lassen sich mittlerweile sogar Shops betreiben. Ich gehe davon aus, dass sich in dieser Kategorie künftig noch deutlich mehr Premium Themes einfinden werden.
Premium Themes für Agenturen und andere Firmen am stärksten
Gerade die Verteilung unter den Top 50 (rote Balken) zeigt nochmal, wie stark mittlerweile schon die Bedeutung der Nicht-Blog-Kategorien gegenüber der klassischen WordPress-Funktion als klassisches Blog-System ist. Nur 12 Prozent der 50 bestverkauften Premium Themes sind primär für Blogs und Magazine ausgelegt.
Relativiert wird die Sache sicher durch die vielen auf anderen Plattformen kostenlos erhältlichen Themes, bei denen ich davon ausgehe, dass sie hauptsächlich von Bloggern genutzt werden. Wenn aber fast drei Viertel der meistverkauften Themes auf die Bereiche Corporate und Creative fallen, zeigt sich in meinen Augen doch ziemlich klar, wie etabliert WordPress heute als CMS für Firmen, Agenturen und Freelancer ist.
Der Vollständigkeit halber für die Statistiker
Es gibt bei Themeforest ein paar Themes, die mehreren Kategorien zugeordnet sind. Dies sind jedoch nur eine Handvoll, so dass ich diese leichte Ungenauigkeit vernachlässigt habe.
Ich wollte zunächst auch noch den Marktplatz von Mojo Themes in die Statistik aufnehmen, dort werden jedoch die allermeisten Themes gleich in mehrere Kategorien eingeordnet, was es mit Themeforest schlecht vergleichbar macht.
Allerdings: Für denjenigen, der ein Theme aus dem Katalog sucht, ist eine Mehrfachzuordnung eigentlich gar nicht schlecht, denn prinzipiell eignen sich die meisten Premium Themes für unterschiedliche Zwecke.